
22 Sep. Kunsttherapie mit Gruppen
Gruppenarbeit in der Kunsttherapie
Sich selber wahrnehmen und in Kontakt treten
Ein kunsttherapeutischer Gruppenworkshop ist eine spannende Herausforderung – sowohl für die Kunsttherapeutin als auch für die Gruppe. Es gibt verschiedene Möglichkeiten kunsttherapeutische Workshops anzubieten: die Gruppe kann sich kennen oder nicht, es gibt ein bestimmtes Thema oder es ist frei und auch die Gruppengröße kann ganz unterschiedlich sein.
Einige Eckpunkte gibt es aber schon, z.Bsp. kann die Gruppe nicht beliebig große sein. Im Idealfall ab 3 bis etwa 12 Personen.
An diesem Bild haben tatsächlich 24 Personen gestanden und gemalt.
Das war eine Besonderheit und ein ganz spannender Prozess. Dies kann man nicht mit allen Menschen machen, aber diese Gruppe war offen dafür. Außerdem war es sozusagen – ein unverfängliches Thema. Es ging darum sich selber wahzunehmen, in der Gruppe wahrzunehmen und dann in Kontakt zu den anderen zu treten.
Zeitlich haben wir knapp eine Stunde gearbeitet.
Dieses Setting ist im Rahmen des Jahrestreffens der Jungen Selbsthilfe in Aachen entstanden. Hier tragen sich verschiedene Selbsthilfegruppen für einen jährlichen Austausch, die sich aber vorher nur zum Teil kannten.
Welche Herausforderungen dabei besonders waren?
Ganz einfach: Platz
und
jedem Einzelnen seine Zeit für jeden Schritt geben zu können, aber auch die Gruppe im Ganzen nicht aus den Augen zu verlieren. Einige waren ziemlich schnell und haben spontan und zügig gemalt. Andere akribisch und zeitintensiv.
Inwieweit überlasse ich dies der Gruppe oder schreite als Kunsttherapeutin in den Prozess mit ein?
Eine Frage, die nicht so einfach zu beantworten ist. Selbstverständlich habe ich meine Methoden, um solche Prozesse zu begleiten. Nichtsdestotrotz heißt es hier viel Fingerspitzengefühl und Beobachtungsgabe einzubringen, um für jeden diese besondere Erfahrungen und seinen Raum geben zu können.
Um der Arbeit einen Rahmen zu geben, habe ich Teilschritte vorgegeben:
- Eine Farbe wählen, die für die eigene Persönlichkeit, Wertvorstellung, Ideen und dem eignen Handeln steht
- Eine Farbe, die für die aktuellen Gefühle steht
- Eine Farbe, mit der ich Kontakt zum Nachbarn aufnehmen möchte
- Die Bildbetrachtung wurde aktiv mit dem Kreidestift sichtbar gemacht. Blick = Stift
Das Besondere an der Gruppe war, dass nur einige sich kannten. Alle sind behutsam mit sich und dem Gegenüber in Kontakt getreten ohne sich zunächst auf den verbalen formalen Austausch über Informationen zu konzentrieren. Jeder hatte die Möglichkeit sich über Farben und Formen in seinen Facetten zu zeigen und auch wahrzunehmen wie sich andere ausdrücken und zeigen.
Zum Kennenlernen für eine sich Unbekannte Gruppe kann ich diese Übung sehr empfehlen, selbst für Größere Gruppen geeignet – wenn das Papier groß genug ist. Grundsätzlich würde ich aber sagen, dass es nicht mehr als 20 Personen sein sollten.
Wenn Du magst, dann wende doch gerne auch mal diese Methode an und sende mir gerne ein Feedback und berichte von Deinen Erfahrungen. Oder berichte mal grundsätzlich wie Du Kunsttherapeutische Gruppenarbeit umsetzt. Über einen Austausch und einen Kontakt freue ich mich sehr.
Wenn Interesse an einer Kunsttherapeutischen Gruppentherapie besteht, dann informieren Sie sich gerne hier über meine Arbeit und mit der Kunsttherapie und kontaktieren mich gerne.