Beruf Kunsttherapie: Dein Leitfaden zum passenden Studium (oder Ausbildung)

Beruf Kunsttherapie Studium Ausbildung

Beruf Kunsttherapie: Dein Leitfaden zum passenden Studium (oder Ausbildung)

Beruf Kunsttherapie Studium Ausbildung

Kunsttherapie ist ein wertvolles, kreatives Berufsfeld, dass die heilende Kraft der Kunst nutzt, um Menschen in Krisensituationen oder bei persönlichen Herausforderungen zu begleiten. In Deutschland gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Kunsttherapie zu studieren. Doch welche Institution passt am besten zu Deinen Zielen und Bedürfnissen? In diesem Artikel findest Du eine Übersicht über einige der renommiertesten Ausbildungsstätten und Hochschulen, inklusive Informationen zu Studieninhalten, Studiendauer, Kosten und Bewerbungsverfahren.

Disclaimer: Der Artikel entstand im November 2024. Bitte recherchiert selbst auch nochmal gut die Fakten, diese können sich auch im Laufe der Zeit verändern. Falls ein Link oder Angaben nicht stimmen, freue ich mich über eine Nachricht von dir an kontakt@art-vedar.com. Alle Angaben ohne Gewähr.

Der Artikel als Download: Wie Du das passende Ausbildungsinstitut oder Studium für Kunsttherapie findest

1. Universitäten und Hochschulen für Kunsttherapie

1.1 Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft (Alfter bei Bonn)

Die Alanus Hochschule ist eine der bekanntesten Hochschulen für Kunsttherapie in Deutschland und bietet Bachelor- sowie Masterstudiengänge an. Der Fokus liegt hier auf einer ganzheitlichen, integrativen Ausbildung mit anthroposophischem Hintergrund.

  • Studiengänge: Bachelor of Arts und Master of Arts in Kunsttherapie
  • Inhalte: Der Studiengang verbindet Theorie und Praxis, um den Studierenden eine fundierte Basis in künstlerischen Techniken sowie psychologischen und therapeutischen Ansätzen zu vermitteln. Es wird ein besonderer Schwerpunkt auf die Selbsterfahrung in der Kunsttherapie gelegt.
  • Dauer: Bachelor – 6 Semester (3 Jahre), Master – 4 Semester (2 Jahre)
  • Kosten: Die Studiengebühren belaufen sich auf etwa 380 Euro pro Monat. Es gibt verschiedene Möglichkeiten zur Studienfinanzierung und Stipendien.
  • Bewerbungsverfahren: Die Bewerbung umfasst einen schriftlichen Antrag, ein Motivationsschreiben, eine künstlerische Mappe sowie ein Aufnahmegespräch.
  • Aufnahmezeiten: Studienbeginn ist in der Regel zum Wintersemester, und die Bewerbungen sollten idealerweise bis Juni eingereicht werden.

https://www.alanus.edu/de/hochschule/einrichtungen-gremien/detail/einrichtung/institut-fuer-kunsttherapie

 

1.2 Kunsthochschule Berlin-Weißensee

Die Kunsthochschule Weißensee in Berlin bietet einen kunsttherapeutischen Masterstudiengang an. Hier liegt der Schwerpunkt auf künstlerischen und sozialen Ansätzen. Beruf Kunsttherapie Studium Ausbildung

  • Studiengang: Master of Arts in Kunsttherapie
  • Inhalte: Der Studiengang ist stark praxisorientiert und fördert die Auseinandersetzung mit künstlerischen Ausdrucksformen im therapeutischen Kontext. Ein großer Teil des Programms wird durch künstlerische Projekte und soziale Praxis ergänzt.
  • Dauer: 4 Semester (2 Jahre)
  • Kosten: Die Studiengebühren entfallen, da die Kunsthochschule Berlin-Weißensee staatlich ist; jedoch fällt ein Semesterbeitrag von ca. 300 Euro an.
  • Bewerbungsverfahren: Benötigt werden ein künstlerischer Studienabschluss (oder vergleichbare Qualifikation), ein Motivationsschreiben, Arbeitsproben sowie ein Bewerbungsgespräch.
  • Aufnahmezeiten: Jährlich zum Wintersemester, mit einer Bewerbungsfrist im Frühjahr (meist April).

https://kh-berlin.de/studium/fachgebiete/ma-kunsttherapie

 

1.3 MSH Medical School Hamburg

Die MSH Medical School Hamburg bietet den Masterstudiengang „Expressive Arts in Social Transformation (EAST)“ an, der Kunsttherapie in sozialen Kontexten betont.

  • Studiengang: Master of Arts in Expressive Arts in Social Transformation
  • Inhalte: Der Fokus liegt hier auf der Anwendung der Kunsttherapie in sozialen Veränderungsprozessen. Studierende lernen, wie sie kreative Methoden in sozial- und gemeinwohlorientierten Projekten einsetzen können.
  • Dauer: 4 Semester (2 Jahre)
  • Kosten: Studiengebühren von etwa 550 Euro pro Monat; es gibt Stipendien- und Fördermöglichkeiten.
  • Bewerbungsverfahren: Erforderlich sind ein abgeschlossenes Bachelorstudium, ein Motivationsschreiben sowie ein persönliches Aufnahmegespräch.
  • Aufnahmezeiten: Start zum Wintersemester, Bewerbungen sind bis Juli möglich.

https://www.arts-and-social-change.de/bachelor/kunsttherapie/

https://www.arts-and-social-change.de/master/intermediale-kunsttherapie/

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1.4 Technische Universität Dresden

An der TU Dresden wird Kunsttherapie als Aufbaustudiengang KunstTherapie angeboten.

Studiengang: Aufbaustudiengang KunstTherapie

  • Inhalte: Der Studiengang bietet eine wissenschaftlich fundierte Ausbildung mit Fokus auf Forschung, Methodik und die Entwicklung innovativer Therapiekonzepte.
  • Dauer: 4 Semester (2 Jahre)
  • Kosten: Da es sich um eine staatliche Universität handelt, fallen nur Semestergebühren an (ca. 300 Euro pro Semester).
  • Bewerbungsverfahren: Voraussetzungen sind ein Bachelorabschluss in einem verwandten Studiengang sowie ein Motivationsschreiben und gegebenenfalls ein persönliches Gespräch.
  • Aufnahmezeiten: Bewerbungen erfolgen zum Wintersemester, Frist meist Ende Mai.

https://www.hfbk-dresden.de/lehre-forschung/studiengaenge/aufbaustudiengang-kunsttherapie

 

1.5 Akademie der Bildenden Künste München (ABK München)

Die ABK München bietet den Masterstudiengang Bildnerisches Gestalten und Therapie  mit stark künstlerischem Schwerpunkt.

  • Studiengang: Kunsttherapie Master
  • Inhalte: Schwerpunkt auf künstlerische Arbeit in Kombination mit therapeutischer Praxis. Ein Teil des Studiums ist die eigene künstlerische Tätigkeit, die therapeutisch reflektiert wird.
  • Dauer: Master – 4 Semester (2 Jahre)
  • Kosten: Semesterbeitrag von ca. 140 Euro
  • Bewerbungsverfahren: Einreichen von Arbeitsproben, Motivationsschreiben und ein Aufnahmegespräch.
  • Aufnahmezeiten: Zum Wintersemester, mit Bewerbungsfrist im Frühjahr (meist April).

https://www.adbk.de/de/studium/lehrangebot/bildnerisches-gestalten-und-therapie.html

 

1.6 Hochschule für Künste im Sozialen Ottersberg

Die Hochschule Ottersberg bietet praxisorientierte Programme in Kunsttherapie mit einem starken Bezug zu sozialen und pädagogischen Berufen an.

  • Studiengänge: Bachelor und Master in Kunsttherapie
  • Inhalte: Der Studiengang verbindet kreative, therapeutische und pädagogische Elemente und bereitet auf die Arbeit in sozialen und heilpädagogischen Berufen vor.
  • Dauer: Bachelor – 7 Semester (3,5 Jahre), Master – 4 Semester (2 Jahre)
  • Kosten: Monatliche Gebühren von ca. 380 Euro; diverse Finanzierungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung.
  • Bewerbungsverfahren: Erforderlich sind eine Mappe mit Arbeitsproben, ein Motivationsschreiben und ein Auswahlgespräch.
  • Aufnahmezeiten: Zum Wintersemester, Bewerbungsschluss meist im Mai.

1.7 Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen

Die Hochschule Nürtingen bietet kunsttherapeutische Programme, die die heilpädagogische und soziale Ausrichtung in den Vordergrund stellen.

  • Studiengänge: Bachelor und Master in Kunsttherapie
  • Inhalte: Studierende lernen hier sowohl kreative als auch therapeutische Methoden, die auf heilpädagogische und soziale Arbeitsfelder abzielen.
  • Dauer: Bachelor – 6 Semester (3 Jahre), Master – 4 Semester (2 Jahre)
  • Kosten: Semestergebühren, jedoch keine Studiengebühren (ca. 300 Euro pro Semester).
  • Bewerbungsverfahren: Einreichen eines Motivationsschreibens, Arbeitsproben und gegebenenfalls ein Gespräch.
  • Aufnahmezeiten: Start zum Wintersemester, Bewerbungsfrist im Mai.

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1.8 Bachelor oder Master?

Die Wahl zwischen einem Bachelor- und einem Masterstudium in Kunsttherapie hängt von Deinen bisherigen Qualifikationen und Karrierezielen ab, wobei beide Abschlüsse – Bachelor wie Master – berufliche Möglichkeiten in klinischen, sozialen und therapeutischen Bereichen eröffnen.

Ein Bachelor in Kunsttherapie ist der ideale Einstieg, um eine umfassende, praxisorientierte Grundlage in diesem kreativen und therapeutischen Berufsfeld zu erwerben. Der Bachelor vermittelt Dir das grundlegende Wissen und die praktischen Fähigkeiten, die Du benötigst, um in verschiedenen therapeutischen und sozialen Bereichen tätig zu sein. Er ist ideal, wenn Du direkt in die Berufswelt einsteigen und Menschen mithilfe von künstlerischen Methoden begleiten möchtest.

Vorteile eines Bachelorstudiums:

  1. Breite Basis an Wissen und Fähigkeiten
  2. Praxisorientiertes Lernen
  3. Vielfältige Einsatzmöglichkeiten
  4. Persönliche Entwicklung und Selbsterfahrung
  5. Grundlage für Weiterentwicklung, beispielweise in den Master.

 

Ein Master in Kunsttherapie bietet eine vertiefte, spezialisierte Ausbildung, die über die Grundlagen des Bachelors hinausgeht und Dir erweiterte berufliche Perspektiven eröffnet. Während ein Bachelorstudium Dir eine solide Basis in kunsttherapeutischen Methoden, künstlerischer Praxis und psychologischen Grundlagen vermittelt und Dich für den direkten Berufseinstieg qualifiziert, erlaubt Dir der Master, Deine Kenntnisse zu vertiefen und auf spezifische Bereiche einzugehen.

Vorteile eines Masterstudiums:

  1. Vertiefung und Spezialisierung
  2. Erweiterte klinische Kompetenzen
  3. Forschungs- und Lehrkompetenzen
  4. Berufliche Aufstiegsmöglichkeiten
  5. Mehr Chancen auf Anerkennung und berufliche Mobilität, zum Beispiel ins Ausland

 

 2. Ausbildungsinstitute für Kunsttherapie

Hier sind drei zusätzliche Ausbildungsinstitute, die vom Deutschen Fachverband für Kunst- und Gestaltungstherapie (DFKGT) anerkannt sind und interessante Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten im Bereich der Kunsttherapie bieten. Diese Institute sind auf verschiedene Spezialisierungen ausgerichtet und bieten sowohl private als auch wissenschaftlich fundierte Weiterbildungen und Studiengänge an. Jedes Institut richtet sich an unterschiedliche Zielgruppen und vermittelt fundierte Kenntnisse und Fähigkeiten im kunsttherapeutischen Bereich.

2.1. Institut für Humanistische Psychologie (IHP)

Das Institut für Humanistische Psychologie (IHP) bietet eine private Weiterbildung zum*r Klinischen Kunsttherapeut

  1. Dieser Studiengang richtet sich an Menschen, die im klinischen und therapeutischen Kontext arbeiten möchten und eine praxisnahe Ausbildung suchen. Die humanistische Ausrichtung des IHP betont die persönliche Entwicklung und die Förderung von Empathie und therapeutischer Kompetenz. Die Ausbildung wird sowohl in Jülich als auch in Nürnberg angeboten und ist ideal für Berufstätige, die ihre Qualifikationen erweitern möchten.
  • Studiengang: Weiterbildung zur Klinischen Kunsttherapeutin / zum Klinischen Kunsttherapeuten
  • Inhalte: Der Lehrplan umfasst künstlerische Techniken, therapeutische Grundlagen, Selbsterfahrung sowie klinische Anwendungsfelder. Die TeilnehmerInnen lernen, wie Kunst im therapeutischen Setting genutzt werden kann, um Klient zu unterstützen.
  • Dauer: In der Regel 2–3 Jahre, abhängig vom individuellen Fortschritt und der gewählten Intensität.
  • Kosten: Gebühren variieren je nach Ausbildungsmodell und Standort. Finanzierungsoptionen sind auf Anfrage möglich.
  • Bewerbungsverfahren: Interessierte bewerben sich schriftlich und legen in der Regel ein Motivationsschreiben sowie Angaben zu ihrer bisherigen Erfahrung und beruflichen Zielsetzung vor. Ein persönliches Aufnahmegespräch ist Teil des Auswahlprozesses.
  • Aufnahmezeiten: In der Regel zweimal jährlich, abhängig von der Nachfrage und den Kapazitäten am Standort.
  • Standorte: Jülich und Nürnberg

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2.2 Institut für Wissenschaftliche Weiterbildung (IWW) an der Katholischen Hochschule Freiburg

Das Institut für Wissenschaftliche Weiterbildung (IWW) der Katholischen Hochschule Freiburg bietet eine wissenschaftliche Weiterbildung in Kunsttherapie an. Dieses Programm ist besonders für Menschen geeignet, die bereits im therapeutischen oder pädagogischen Bereich tätig sind und ihre Kenntnisse durch eine wissenschaftlich fundierte Weiterbildung in Kunsttherapie ergänzen möchten. Der Schwerpunkt liegt hier auf der Verbindung von Theorie und Praxis sowie der Entwicklung forschungsbasierter kunsttherapeutischer Ansätze.

  • Studiengang: Wissenschaftliche Weiterbildung Kunsttherapie
  • Inhalte: Die Weiterbildung beinhaltet Module in psychologischen Grundlagen, kunsttherapeutischen Techniken, ethischen und rechtlichen Rahmenbedingungen sowie praxisorientierte Projektarbeit. Ein besonderer Fokus liegt auf der Forschung und Entwicklung neuer kunsttherapeutischer Ansätze.
  • Dauer: Die Dauer variiert je nach individueller Studienplanung, in der Regel 1–2 Jahre bei berufsbegleitendem Modell.
  • Kosten: Studiengebühren fallen je nach Umfang der Weiterbildung an; genaue Angaben erfolgen über die Studienberatung der Katholischen Hochschule Freiburg.
  • Bewerbungsverfahren: Die Bewerbung umfasst ein schriftliches Antragsformular, ein Motivationsschreiben sowie Nachweise über berufliche Qualifikationen. Ein persönliches Gespräch dient der Überprüfung der fachlichen und persönlichen Eignung.
  • Aufnahmezeiten: Die wissenschaftliche Weiterbildung startet üblicherweise zweimal im Jahr; die Bewerbungsfristen sind in der Regel Frühjahr und Herbst.
  • Standort: Freiburg im Breisgau

 

2.3 Unterschied zwischen Ausbildung und Studium in der Kunsttherapie: Vor- und Nachteile

Die Entscheidung zwischen einer Ausbildung und einem Studium in Kunsttherapie hängt von Deinen beruflichen Zielen, Deiner bisherigen Erfahrung und Deinen persönlichen Umständen ab. Beide Wege bieten unterschiedliche Vor- und Nachteile:

Ausbildung in Kunsttherapie

Eine Ausbildung in Kunsttherapie ist meist praxisorientiert und nicht-akademisch, was bedeutet, dass kein formaler Hochschulabschluss erworben wird. Ausbildungsprogramme sind häufig berufsbegleitend und bieten mehr Flexibilität.

  • Vorteile
    • Starke Praxisorientierung, direkte Anwendung im Berufsumfeld.
    • Flexibel, oft berufsbegleitend und in modularen Kursen aufgebaut.
    • Weniger zeit- und kostenintensiv als ein Hochschulstudium.
  • Nachteile
    • Kein akademischer Abschluss, was in akademischen oder klinischen Berufen eingeschränkt anerkannt sein kann.
    • Weniger theoretischer und forschungsbasierter Hintergrund.

Studium in Kunsttherapie

Ein Studium in Kunsttherapie wird an Hochschulen oder Universitäten angeboten und führt zu einem anerkannten akademischen Abschluss (Bachelor oder Master). Das Studium vermittelt fundierte theoretische und forschungsbasierte Kenntnisse und eröffnet akademische sowie klinische Berufsmöglichkeiten.

  • Vorteile
    • Anerkannter akademischer Abschluss, höhere Anerkennung im klinischen und akademischen Umfeld.
    • Vertiefte theoretische Ausbildung und Möglichkeit zur Spezialisierung.
    • Zugang zu weiterführenden akademischen Qualifikationen, wie z.B. Promotion.
  • Nachteile
    • Zeit- und kostenintensiver als eine Ausbildung.
    • Oft weniger praxisnah, da der Fokus häufig auf Theorie und Forschung liegt.

Die Entscheidung zwischen einer Ausbildung und einem Studium sollte sorgfältig abgewogen werden. Ein Studium bietet eine fundierte akademische Basis und eröffnet Karrierechancen in Kliniken, Forschung und Lehre. Eine Ausbildung hingegen bietet praxisorientierte und oft berufsbegleitende Qualifizierungsmöglichkeiten und ist ideal für Berufstätige, die ihre therapeutischen Kompetenzen erweitern möchten. Beide Wege haben ihre Vorteile, und die Wahl hängt davon ab, welches Modell besser zu Deinen Zielen, Deinem Lebensstil und Deiner beruflichen Ausrichtung passt.

 

3. Orientierungshilfe durch den Deutschen Fachverband für Kunst- und Gestaltungstherapie (DFKGT)

Neben der Wahl des passenden Ausbildungsinstituts oder Studiengangs ist es ratsam, sich an Fachverbände zu wenden, die sich für die Professionalisierung und Qualitätssicherung der Kunsttherapie einsetzen. Eine der wichtigsten Institutionen in Deutschland ist der Deutsche Fachverband für Kunst- und Gestaltungstherapie (DFKGT). Der DFKGT spielt eine zentrale Rolle für KunsttherapeutInnen, Studierende und Interessierte, da er nicht nur über Ausbildungsstandards informiert, sondern auch Zugang zu Netzwerken, Fortbildungen und beruflichen Ressourcen bietet.

3.1 Was ist der Deutsche Fachverband für Kunst- und Gestaltungstherapie (DFKGT)?

Der Deutsche Fachverband für Kunst- und Gestaltungstherapie (DFKGT) ist ein Berufsverband, der die Interessen von Kunst- und GestaltungstherapeutInnen in Deutschland vertritt. Der Verband setzt sich für die Anerkennung und Förderung der Kunsttherapie als eigenständiges Berufsfeld ein und engagiert sich in der berufspolitischen Arbeit, um die Bedeutung und Sichtbarkeit der Kunsttherapie zu stärken. Der DFKGT entwickelt Qualitätsstandards für die Ausbildung, prüft und zertifiziert Institute und ist eine Anlaufstelle für alle Fragen rund um die Kunst- und Gestaltungstherapie.

3.2 Warum ist der DFKGT wichtig?

Die Kunsttherapie ist ein junges und vielfältiges Berufsfeld, das in Deutschland noch immer nicht einheitlich geregelt ist. Es gibt keine gesetzliche Berufsanerkennung, wie sie etwa für Psychotherapeut gilt. Dies macht es umso wichtiger, dass Berufsverbände wie der DFKGT klare Ausbildungs- und Qualitätsstandards etablieren und das Berufsfeld weiterentwickeln. Der Verband fungiert so als Qualitätsgarant und Orientierungshilfe für angehende KunsttherapeutInnen. Die Mitgliedschaft im DFKGT bietet zahlreiche Vorteile für Studierende und BerufseinsteigerInnen, die eine professionelle und gut vernetzte Grundlage für ihren späteren Karriereweg suchen. Über den DFKGT hast Du Zugang zu einem Netzwerk aus erfahrenen Fachkräften, die Dich mit Tipps, Ratschlägen und beruflichen Möglichkeiten unterstützen können. Viele Absolvent von anerkannten Programmen knüpfen über den Verband erste Kontakte und profitieren von den Fortbildungen, die der DFKGT regelmäßig anbietet.

3.3 Warum ist die Mitgliedschaft im DFKGT für Studierende und Berufseinsteiger hilfreich?

Gerade für Studierende und Berufseinsteiger kann eine Mitgliedschaft im DFKGT den Einstieg in das Berufsfeld erleichtern und wertvolle Orientierung bieten. Über den Verband hast Du nicht nur Zugang zu fachspezifischen Weiterbildungen und beruflichem Wissen, sondern profitierst auch von der Anerkennung und Vernetzung innerhalb der Kunsttherapiebranche. Der DFKGT kann Dich dabei unterstützen, eine Vorstellung vom Berufsalltag zu bekommen, Kontakte zu möglichem Arbeitgeber zu knüpfen und Dich auf dem aktuellen Stand der Kunsttherapieforschung zu halten. Zudem bietet die Mitgliedschaft oft vergünstigte Teilnahmegebühren für Seminare und Veranstaltungen, die sich gezielt an junge Kunsttherapeut richten. Die Vernetzung mit anderen Studierenden und Berufseinsteiger ist ebenfalls ein Pluspunkt, da man gemeinsam die Herausforderungen des Berufseinstiegs meistern und von den Erfahrungen anderer profitieren kann.

Fazit: Der DFKGT als starke Stütze auf Deinem Weg in die Kunsttherapie

Der Deutsche Fachverband für Kunst- und Gestaltungstherapie (DFKGT) ist eine wertvolle Ressource für alle, die im Bereich Kunsttherapie arbeiten oder studieren. Der Verband setzt sich nicht nur für die Anerkennung und Professionalisierung des Berufsfeldes ein, sondern bietet Mitgliedern auch ein umfangreiches Angebot an Fortbildungen, beruflicher Beratung und Netzwerkmöglichkeiten. Für Studierende und Einsteiger

ist der DFKGT eine wertvolle Orientierungshilfe und ein Netzwerk, das den Start in die Kunsttherapie erleichtert und wichtige Verbindungen zur Kunsttherapieszene bietet.

Wenn Du also den Weg in die Kunsttherapie gehen möchtest, lohnt es sich, den DFKGT als Unterstützung zu nutzen. Die Mitgliedschaft im Verband kann Dir wichtige Einblicke, berufliche Anerkennung und wertvolle Kontakte verschaffen – alles Bausteine, die Dir helfen können, Dich in diesem besonderen Berufsfeld zu etablieren.

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4. Die Entscheidung für den Beruf und die Hochschule – eine persönliche und individuelle Wahl

Die Wahl, Kunsttherapie zu studieren und die passende Hochschule oder Ausbildungseinrichtung auszuwählen, ist eine sehr persönliche Entscheidung. Dieser Beruf vereint Kunst und Therapie und verlangt von denjenigen, die ihn ausüben, nicht nur fachliches Können, sondern auch ein hohes Maß an Empathie, Kreativität und ein tiefes Verständnis für zwischenmenschliche Prozesse. Ebenso individuell wie die Kunsttherapie selbst sollte auch die Entscheidung sein, wo und wie man sich dafür ausbilden lässt. Im Folgenden werden einige wichtige Überlegungen beleuchtet, die Dir helfen können, die für Dich passende Entscheidung zu treffen.

4.1 Eigenes berufliches Ziel und persönliche Motivation

Kunsttherapie ist ein Berufsfeld mit vielen Facetten, und der Grund, warum Menschen diesen Weg einschlagen, ist oft so individuell wie die Therapieform selbst. Frag Dich, was Deine Motivation ist: Möchtest Du Menschen mit psychischen Erkrankungen begleiten? Hast Du den Wunsch, Kunsttherapie in sozialen Projekten einzusetzen? Oder reizt Dich die Arbeit in einem klinischen Umfeld, vielleicht sogar im Bereich der Traumatherapie oder Rehabilitation?

Einige Studiengänge und Institutionen legen ihren Schwerpunkt eher auf künstlerische, andere auf psychologische oder pädagogische Inhalte. Die Entscheidung für ein Studienprogramm, das zu Deinen langfristigen Zielen passt, ist essenziell, denn das jeweilige Curriculum und der Ausbildungsansatz werden Deine spätere Arbeitsweise prägen. Überlege Dir daher, welche Bereiche Dich am meisten interessieren und welche Zielgruppen Du später betreuen möchtest.

4.2 Persönliche Lernweise und Studienumfeld

Ein weiterer Punkt ist das Lernumfeld, das eine Hochschule bietet, und die Art und Weise, wie Du persönlich am besten lernst. Einige Menschen profitieren von intensiver Betreuung in kleinen Gruppen, die einen direkten Austausch mit Lehrenden ermöglicht. Andere fühlen sich in größeren Universitäten wohl, die oft ein breiteres Studienangebot und viele Wahlmöglichkeiten bieten.

Einige Hochschulen, wie die Alanus Hochschule oder die Hochschule Ottersberg, bieten ein sehr persönliches Lernumfeld mit kleinen Gruppen und einer intensiven Betreuung. An größeren Universitäten wie der TU Dresden ist das Studienumfeld oft akademischer und forschungsorientierter. Überlege Dir, welches Lernumfeld Dir am meisten entspricht und in welchem Rahmen Du Dich entwickeln und entfalten kannst.

4.3 Praxisorientierung und Möglichkeiten zur Selbsterfahrung

Praxisorientierung ist in der Kunsttherapieausbildung besonders wichtig. Viele Studiengänge integrieren Praktika, Projektarbeiten und Supervisionen, damit Studierende ihre Fähigkeiten im Umgang mit KlientInnen entwickeln können. Einige Hochschulen setzen auf praktische Module und regelmäßige Praxisphasen, während andere den theoretischen Teil in den Vordergrund stellen.

Ein Studium, das Dir Raum für Selbsterfahrung und praktische Übung gibt, kann entscheidend für Deine Entwicklung als KunsttherapeutInnen ein. Die Arbeit mit Menschen in emotional herausfordernden Situationen erfordert ein hohes Maß an Selbsterkenntnis und emotionaler Stabilität. Hochschulen wie die Alanus Hochschule und die Hochschule Ottersberg legen viel Wert auf Selbsterfahrung und reflektierende Praxis. Wenn Du also das Bedürfnis hast, Dich selbst besser kennenzulernen und im therapeutischen Kontext zu reflektieren, solltest Du einen Studiengang wählen, der diesen Aspekt berücksichtigt.

4.4 Standort und persönliche Lebensumstände

Die Entscheidung für ein Studium hängt auch von praktischen Überlegungen ab, wie dem Standort der Hochschule und Deinen persönlichen Lebensumständen. Ein Vollzeitstudium in einer anderen Stadt kann für junge Menschen, die flexibel sind, attraktiv sein, während ein berufsbegleitendes oder teilzeitnahes Studium besser für diejenigen passt, die Familie oder andere Verpflichtungen haben. Einige Hochschulen, wie die MSH Medical School Hamburg, bieten berufsbegleitende Modelle an, die mehr Flexibilität in der Zeitgestaltung lassen.

Auch der Standort spielt eine Rolle: Großstädte wie Berlin, Hamburg oder München bieten oft mehr Netzwerkmöglichkeiten und Praxisstellen, können aber auch kostspieliger und hektischer sein. Kleinere Hochschulorte wie Ottersberg oder Alfter bieten hingegen oft ein ruhigeres Umfeld, das konzentriertes Arbeiten ermöglicht und in der Regel mit niedrigeren Lebenshaltungskosten verbunden ist.

4.5 Finanzielle Möglichkeiten und Studienkosten

Da einige Hochschulen privat sind und Studiengebühren erheben, sollten auch finanzielle Aspekte bei Deiner Entscheidung berücksichtigt werden. Die Studiengebühren an privaten Hochschulen wie der MSH Medical School Hamburg oder der Alanus Hochschule können erheblich sein, weshalb Du vorab prüfen solltest, welche Finanzierungsmöglichkeiten, Stipendien oder Fördermittel es gibt. Auch staatliche Hochschulen haben Semestergebühren und Studienkosten, die jedoch in der Regel geringer sind.

Manche Programme bieten Stipendien oder Unterstützung bei der Finanzierung an, weshalb es sinnvoll ist, sich rechtzeitig darüber zu informieren. Eine fundierte Ausbildung ist eine Investition in Deine berufliche Zukunft, die sich in der Regel durch einen erfolgreichen Berufseinstieg und eine kompetente Qualifikation auszahlen wird.

4.6 Zulassungsvoraussetzungen und Bewerbungsverfahren

Die Zulassungsvoraussetzungen und das Bewerbungsverfahren unterscheiden sich von Hochschule zu Hochschule und sollten ebenfalls in die Entscheidung mit einfließen. Einige Hochschulen verlangen Arbeitsproben, andere ein Bewerbungsgespräch oder ein Auswahlverfahren, bei dem Deine künstlerischen und sozialen Kompetenzen bewertet werden. Die Bewerbung selbst kann ein sehr aufschlussreicher Prozess sein, da sie Dir die Möglichkeit gibt, die Hochschule kennenzulernen und zu prüfen, ob sie gut zu Dir passt.

Wenn Du Dich für ein praxisnahes Studium an einer Hochschule wie der Alanus Hochschule oder der Hochschule für Künste im Sozialen Ottersberg entscheidest, ist es möglich, dass auch Deine künstlerische Eignung geprüft wird. Eine Vorbereitung auf das Auswahlverfahren ist daher ratsam, um sicherzustellen, dass Du Deine Motivation und Fähigkeiten bestmöglich präsentieren kannst.

Fazit: Die individuelle Entscheidung für ein Kunsttherapie-Studium

Am Ende ist die Wahl des passenden Ausbildungswegs in der Kunsttherapie so individuell wie die Studierenden selbst. Kunsttherapie ist ein Beruf, der nicht nur Fachwissen erfordert, sondern auch eine persönliche Eignung und eine starke innere Motivation. Die Hochschule, die Du wählst, sollte zu Deinen Zielen, Deiner Persönlichkeit und Deinen Lebensumständen passen. Achte darauf, was Dir persönlich wichtig ist: Möchtest Du praxisnah und in kleinen Gruppen lernen? Suchst Du ein wissenschaftlich fundiertes Studium oder einen künstlerisch-therapeutischen Ansatz? Welches Umfeld gibt Dir die Möglichkeit, Deine Stärken zu entwickeln und Deine beruflichen Träume zu verwirklichen?

Nimm Dir Zeit, um verschiedene Programme kennenzulernen, besuche Infotage oder Workshops und spreche mit Studierenden und Lehrenden, um ein Gefühl für die jeweilige Institution zu bekommen. Die Entscheidung für den Studienort und das passende Programm wird einen prägenden Einfluss auf Deine Entwicklung als KunsttherapeutIn haben. Ein gutes Studium wird Dir nicht nur die notwendigen Fachkenntnisse vermitteln, sondern auch Raum für Deine persönliche Entwicklung und Selbsterfahrung geben – Eigenschaften, die im späteren Beruf von unschätzbarem Wert sind.

Die Kunsttherapie ist ein erfüllender und vielseitiger Beruf, der kreative Ausdruckskraft und Empathie miteinander verbindet. Ein qualifiziertes Studium ist der erste Schritt auf diesem Weg und hilft Dir, die nötigen Kompetenzen, aber auch das Vertrauen zu entwickeln, um als Kunsttherapeut

erfolgreich tätig zu sein. Lasse Dich von Deinem Bauchgefühl und Deinen Werten leiten und wähle eine Hochschule, die Dich unterstützt und fördert. So wirst Du die beste Basis schaffen, um in diesem einzigartigen Berufsfeld Fuß zu fassen und Menschen auf ihrem Weg zur Heilung und Selbstentfaltung zu begleiten.

Beruf Kunsttherapie Studium Ausbildung

5. Berufsperspektiven und abschließendes Fazit – Dein Weg in die Kunsttherapie

Nachdem Du die Ausbildung oder das Studium der Kunsttherapie abgeschlossen hast, eröffnen sich Dir vielfältige berufliche Möglichkeiten. KunsttherapeutIn werden zunehmend in verschiedenen Feldern und Arbeitsbereichen nachgefragt, da die therapeutische Kraft der Kunst in vielen Kontexten geschätzt und eingesetzt wird. Im Folgenden erfährst Du mehr über die potenziellen Berufsfelder, die Dir nach einer Ausbildung in Kunsttherapie offenstehen, sowie ein abschließendes Fazit zur Bedeutung einer fundierten Ausbildung und den nächsten Schritten in diesem besonderen Berufsfeld.

5.1 Klinische Kunsttherapie

KunsttherapeutInnen sind in Kliniken ein wertvoller Bestandteil therapeutischer Teams und arbeiten häufig in psychiatrischen und psychosomatischen Kliniken sowie in Rehabilitationszentren. Hier unterstützen sie PatientInnen, die mit psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen, Traumafolgestörungen oder Suchterkrankungen zu kämpfen haben. Kunsttherapie kann ihnen helfen, Gefühle auszudrücken, die oft schwer in Worte zu fassen sind, und therapeutische Prozesse anzustoßen.

  • Einsatzorte: Psychiatrische und psychosomatische Kliniken, Rehabilitationszentren, Kliniken für Suchttherapie, Kinder- und Jugendpsychiatrien
  • Typische Aufgaben: Begleitung von PatientInnen in kreativen Prozessen, Unterstützung in der Krankheitsbewältigung, Förderung von Selbstwahrnehmung und emotionaler Ausdrucksfähigkeit

5.2 Kunsttherapie in der pädagogischen und schulischen Arbeit

In Schulen, sonderpädagogischen Einrichtungen und Heimen werden KunsttherapeutInnen zunehmend in die pädagogische Arbeit eingebunden. Sie unterstützen Kinder und Jugendliche dabei, emotionale und soziale Herausforderungen zu meistern, die durch familiäre oder schulische Probleme entstehen können. Besonders in Schulen mit integrativem oder inklusivem Ansatz wird Kunsttherapie zur Förderung sozialer Kompetenzen und zur Konfliktbewältigung eingesetzt.

  • Einsatzorte: Schulen, Förderschulen, Jugendzentren, Kinderheime, integrative und inklusive Einrichtungen
  • Typische Aufgaben: Unterstützung von Kindern und Jugendlichen in der emotionalen Entwicklung, Förderung sozialer Kompetenzen, Begleitung bei der Verarbeitung schwieriger Lebenssituationen

5.3 Kunsttherapie in der sozialen Arbeit und im gemeinnützigen Bereich

Im sozialen Bereich wird Kunsttherapie häufig in Einrichtungen für obdachlose Menschen, Flüchtlinge, oder Menschen in schwierigen Lebenslagen angeboten. KunsttherapeutInnen helfen hier Menschen, die traumatisiert sind oder in belastenden Lebenssituationen stehen, und bieten ihnen durch kreative Ausdrucksformen eine Möglichkeit, ihre Erlebnisse und Gefühle zu verarbeiten.

  • Einsatzorte: Sozialtherapeutische Einrichtungen, Flüchtlingshilfe, Wohnungslosenhilfe, Jugend- und Sozialdienste
  • Typische Aufgaben: Begleitung und Unterstützung in Krisensituationen, Förderung von Resilienz und Selbstwertgefühl, Einsatz von Kunst als Mittel der Selbstfindung und Stabilisierung

5.4 Arbeit mit SeniorInnen und Menschen mit Demenz

In Alten- und Pflegeheimen sowie speziellen Einrichtungen für Menschen mit Demenz kann Kunsttherapie helfen, die Lebensqualität der BewohnerInnen zu verbessern und kognitive sowie soziale Fähigkeiten zu fördern. Für Menschen mit Demenz kann Kunsttherapie eine Möglichkeit sein, Erinnerungen zu aktivieren und das Bewusstsein zu stärken.

  • Einsatzorte: Altenheime, Pflegeeinrichtungen, spezialisierte Einrichtungen für Menschen mit Demenz
  • Typische Aufgaben: Förderung der Lebensqualität und Aktivierung von Ressourcen, Unterstützung bei der Bewältigung von Gefühlen wie Trauer und Verlust, Erhaltung von kognitiven und motorischen Fähigkeiten durch kreative Prozesse

5.5 Selbstständigkeit und eigene Praxis

Viele KunsttherapeutInnen entscheiden sich nach einigen Jahren Berufserfahrung, eine eigene Praxis zu eröffnen und selbstständig zu arbeiten. In einer eigenen Praxis können KunsttherapeutInnen KlientInnen aus den unterschiedlichsten Bereichen betreuen, von Kindern bis hin zu Erwachsenen, die Unterstützung in Lebenskrisen suchen oder persönliche Entwicklungsprozesse durchlaufen möchten. Die Selbstständigkeit bietet dabei die Möglichkeit, das eigene therapeutische Profil zu schärfen und KlientInnen individuell zu betreuen.

  • Einsatzorte: Eigene Praxis, ambulante Therapieeinrichtungen, Kooperation mit anderen TherapeutInnen
  • Typische Aufgaben: Aufbau einer Klientenbasis, selbstständige Durchführung kunsttherapeutischer Sitzungen, Buchhaltung und Marketing, Gestaltung individueller Therapiepläne, Vernetzung mit anderen TherapeutInnen, strategische Planungen

5.6 Kunsttherapie in Forschung und Lehre

Für KunsttherapeutInnen mit einer akademischen und wissenschaftlichen Ausrichtung bietet sich auch die Möglichkeit, in Forschung und Lehre tätig zu werden. Universitäten und Hochschulen suchen oft qualifizierte Fachkräfte, die in der Kunsttherapieausbildung unterrichten oder zur Weiterentwicklung der Kunsttherapie beitragen. In der Forschung geht es oft darum, die Wirksamkeit von kunsttherapeutischen Methoden zu untersuchen und neue therapeutische Ansätze zu entwickeln.

  • Einsatzorte: Universitäten, Fachhochschulen, Forschungsinstitute
  • Typische Aufgaben: Lehre und Ausbildung von Studierenden, Forschung zu kunsttherapeutischen Methoden, Entwicklung neuer Konzepte und Ansätze, Publikation von Fachartikeln

Fazit: Kunsttherapie – Ein erfüllender und wachsender Berufszweig

Die Kunsttherapie ist ein Berufsfeld mit tiefem menschlichem Wert, das kreative und therapeutische Fähigkeiten vereint. KunsttherapeutInnen bieten nicht nur therapeutische Unterstützung, sondern schaffen auch einen Raum für Selbstausdruck, Selbstakzeptanz und Heilung. Sie begleiten Menschen in schwierigen Lebenssituationen, helfen ihnen, emotionale Herausforderungen zu bewältigen, und fördern deren persönliches Wachstum.

Eine fundierte Ausbildung ist entscheidend für den beruflichen Erfolg in der Kunsttherapie, da sie Dir die fachlichen und persönlichen Fähigkeiten vermittelt, die Du für diese anspruchsvolle Arbeit brauchst. Der Beruf erfordert ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen, die Fähigkeit, sich auf Menschen in schwierigen Lebensphasen einzulassen, und die Bereitschaft, sich selbst kontinuierlich weiterzuentwickeln. Eine Ausbildung an einer Hochschule oder in einem qualifizierten Ausbildungsprogramm legt das Fundament für eine erfolgreiche und erfüllende Karriere in diesem Bereich.

Wenn Du also überlegst, diesen beruflichen Weg einzuschlagen, ist es hilfreich, Dich intensiv mit den verschiedenen Ausbildungswegen, Institutionen und Berufsperspektiven auseinanderzusetzen. Nutze die zahlreichen Informationsmöglichkeiten, besuche Hochschulen und Veranstaltungen, sprich mit Berufstätigen und finde heraus, welches Programm am besten zu Deinen Zielen und Deiner Persönlichkeit passt. Mit einer fundierten Ausbildung wirst Du in der Lage sein, Menschen über die Kunst zu erreichen und ihre Entwicklung zu unterstützen – eine Berufung, die sowohl für die KlientInnen als auch für Dich selbst bereichernd ist.

Kunsttherapie ist ein wachsendes Berufsfeld, das zunehmend an Bedeutung gewinnt. Angesichts der steigenden Nachfrage nach kreativen und ressourcenorientierten Therapieformen ist die Aussicht auf berufliche Möglichkeiten vielfältig und vielversprechend.

Beruf Kunsttherapie Studium Ausbildung

Autorin: Christina Vedar, M.A.; Soziologin und Kunsttherapeutin mit eigenem Atelier in Aachen, Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Alanus Hochschule in Alfter